Montag, Oktober 03, 2005

konzert - hard-fi


eigentlich koennte diese szene in jeder vorstadt-oednis passieren, egal ob staines, trudering oder kleinhadern: man traeumt davon, einmal im leben hauptattraktion zu sein, aber mehr als vor einer ueberwachungskamera zu posen, ist nicht drin. doch dann tut man sich mit ein paar nerds aus der schule zusammen, nimmt mit ihnen am pc ein demotape auf, findet eine plattenfirma und auf einmal ist man wirklich selbst da oben, steht auf der buehne des muenchner ampere und begint eine ausgedehnte tour, die einen in den naechsten monaten bis nach japan fuehren wird. und dann? einfach die show, die man schon tausend mal vorm spiegel einstudiert hat, nun vor ein paar leuten mehr abziehen? zunaechst schaut es so aus, als ob hard-fi und saenger richard archer dieses problem nicht unvertraut ist, noch fehlt der show der rechte flow (sic!) und auch soundtechnisch stimmt noch nicht alles. doch nach ein paar songs haben sich hard-fi zum glueck davon freigespielt. und ab dann heisst es party im ampere. richard archer beherrscht jetzt die gesten, die rock'n'roll ausmachen und er hat ausgezeichnete songs, die erst live ihre volle wucht entfalten: etwa ein grossartig rockendes 'tied up too tight', das daft-punk-meets-the-clash-artige 'living for the weekend' oder ein zum 6-minuetigen dub-punk-monster mutierendes cover des white-stripes-hits 'seven nation army'. hard-fi machen rock fuers herz, vergessen aber auch nicht den groove fuer die beine. die jungs koennen es also wirklich, und auch wenn sie am schluss des abends darueber singen - vor ueberwachungskameras den star mimen, brauchen sie nicht mehr.

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