Sonntag, Oktober 02, 2005

film - broken flowers


betrachtet man den vorspann zu 'broken flowers', glaubt man es kaum: bill murray, sharon stone, tilda swinton, jessica lange und chloe sevigny - jim jarmusch's neuer film vereint mehr grosse namen als das gesamte bisherige werk des eigenwilligen amerikanischen regisseurs. aber kaum beginnt die filmhandlung, ist man wieder im typischen jarmusch-universum voller wortkarger, kauziger typen und verlangsamter handlungsablaeufe. dieses mal geht es um einen gewissen don johnston. einst massiv erfolgreich in sachen computer und frauen und jetzt in einer sackgasse des lebens gelandet, erreicht ihn eines tages ein anonymer brief, der ihn informiert, vater eines inzwischen 19jaehrigen sohnes zu sein. auf draengen von nachbar und hobby-sherlock-holmes winston macht sich don schliesslich zu einer reise zu den in frage kommenden absenderinnen des briefes auf. es erwarten ihn einige skurrile und gelegentlich sogar schmerzhafte begegnungen mit der vergangenheit, die zwar nicht helfen, das geheimnis des briefes zu loesen, don aber immerhin eine neue lebensphilosophie bescheren: 'the past is gone and the future isn't here yet. so, all we have is this, the present.' bemerkenswert in diesem film ist wieder einmal bill murray, wie schon in seinen letzten streifen 'lost in translation' und 'the life aquatic' verkoerpert er mit seinem stoischen spiel ueberzeugend die melancholie des alterns. eine intelligent komponierte handlung und eine stimmungsvolle bildsprache vervollstaendigen den gesamteindruck eines aussergewoehnlichen films. und schliesslich gibt es in 'broken flowers' auch noch in sachen musik einiges zu entdecken. waere ich es nicht schon, wuerde ich spaetestens durch den filmscore zu einem fan des aethiopischen jazz-funks von mulatu astatke. neu fuer mich war auf jeden fall der titelsong des streifens, 'there is an end' von den greenhornes mit gastsaengerin holly golightly, zwei namen, die man sich merken sollte.

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